elisabeth hauner

kunst

Achtsamkeit

Achtsamkeit bedeutet für mich ganz da zu sein. Das Leben mit all seinen Facetten bewußt zu leben. Freude, Begeisterung, Hingabe und Liebe genauso wie Trauer, Wut und Frust oder Langeweile. Ohne Bewertung; erkennen und annehmen, dass es jetzt so ist wie es ist. Mein Meditationslehrer Heinz Roiger fasst es so zusammen "Aha! O.K.!"

Die vier Grundlagen der Achtsamkeit aus der Buddhistischen Lehre
(Sattipatthana)

 

1. Körperwahrnehmung

Sich darin zu üben die Signale des Körpers wahr zu nehmen und nicht zu unterdrücken kann uns dabei unterstützen das zu tun, oder zu lassen was in diesem Moment für uns angemessen ist. Es ist nach wie vor keine Selbstverständlichkeit sich eine Pause zu gönnen, wenn wir müde oder überfordert sind. Es ist gerlernte Praxis darüber hinweg zu gehen und weiter zu machen. Es braucht etwas Geduld und Einsicht, sich diesen körperlichen Ausdruck zuzugestehen. Mit bestimmten Sinnen (Sehen, Hören, Riechen, Schmecken) nehmen wir äußere Welt war. Mit dem Tastsinn und den Gedanken erfahren wir unsere innere Welt. Der Körper ist ein Spiegel dessen, was uns im Laufe unseres Lebens widerfahren ist.
Formell lässt sich die Körperwahrnehmung ganz wunderbar mit dem Bodyscan oder der Atembetrachtung üben. Du findest eine Version bei mir auf der Seite (early bird-bodyscan) und im Internet eine große Auswahl in verschiedenen Längen. Im Alltag ist es hilfreich immer wieder Mikropausen zu machen, die Augen zu schließen, die Aufmerksamkeit in den Körper zu lenken und hinzuspüren, wie sich der Körper in diesem Moment anfühlt.

2. Gefühle

In der Buddhistischen Lehre werden drei Arten von Gefühlen unterschieden: angenehm, unangenehm und neutral.  Im Training der Achtsamkeit geht es darum Gefühle nach dieser Zuordnung wahr zu nehmen und anzuerkennen. Dabei ist es wesentlich auch die unangenehmen Gefühle nicht zu unterdrücken sondern als einen Teil von sich selbst anzunehmen, ohne sich dafür zu tadeln. Ayya Khema, eine buddhistische Nonne und weise Meditationslehrerin hat es so formuliert: "Erkennen - nicht tadeln - ändern".  Die daraus entstehenden Handlungen bewußt zu steueren und sich nicht von den Emotionen steuern zu lassen kann damit möglich werden.

3. Gedanken

Gedanken werden unterteilt in heilsam und unheilsam. Die Gedanken zu beobachten ohne sich mit ihnen zu identifizieren ist das Ziel. Den Gedanken eine Art Etikett verpassen um zu erkennen welche Gedanken uns beschäftigen ist ein wesentlicher Aspekt, der durch die Meditation sehr gut geübt werden kann. Dabei werden wir feststellen, dass unsere Gedanken oft sehr irrationale Wege einschlagen. Sylvia Wetzel, eine bekannte Meditationslehrerin formuliert es so: "Gedanken sind Vorschläge". Wir müssen ihnen nicht unbedingt Glauben schenken, sondern können sie hinterfragen. Stimmt das, was ich da denke? Kann ich mir zu 100% sicher sein? Das kann sehr erleichternd sein, diese Fragen zu stellen (siehe auch "The Work" von Byron Katie) 

4. Gedankenmuster (Stimmung)

Hier geht es um die Stimmungslage, die unser Gemüt und unser Denken prägt. Durch welche Brille nehmen wir gerade in diesem Moment war? Je nachdem, ob wir erschöpft, betrübt, energiegeladen oder fröhlich sind wird unser Geist unterschiedliche Gedanken produzieren. Deshalb ist es wichtig zu erkennen, dass Gedanken nicht unbedingt wahr sein müssen, sondern ein Produkt unserer inneren Stimmung sind. Das kann uns helfen eine innere Distanz zu ihnen zu entwickeln.

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