elisabeth hauner

kunst

Der Blick zurück
18. August 2020

Alles endet irgendwann, das ist gut so. Ausnahmslos? Weiß ich noch nicht, aber für den Moment zeigt es sich als stimmig. Möglicherweise kann alles gut sein, wenn es AusGekostet, AusGefühlt und AusGelebt wurde?

Gestern haben wir zum letzten Mal für diese Ausstellung die Tür vom Geranienhaus aufgesperrt, die Aufsteller platziert und die Stühle nach draußen gestellt. In den vergangenen vier Tagen hatten wir uns intensiv ausgetauscht – nicht die Lebensgeschichte, die kennen wir voneinander – sondern über die aktuellen Themen.
Alle wesentlilchen Worte AusGeSprochen.
Ich hatte die Zeit dabei und Michaela hat gedaddelt. Sehr frühes Mittagessen und dann die Fragen: “Wie war es?” “Hat es sich gelohnt?” Michaela hat mehrere Postkarten und ein kleines Bild verkauft, damit war sie sehr zufrieden. Aus kommerzieller Sicht war die Ausstellung kein Erfolg, aber das war auch gar nicht der Anspruch. Es ging darum die Bilder zu zeigen – und damit sich zu zeigen. Jedes Bild hat eine Geschichte und die Floskel “Ein Bild sagt mehr als tausend Worte” bekommt eine Bedeutung. Der Betrachter sieht von seinem Standpunkt aus, blickt aus seiner Brille darauf und es entstehen ganz andere Welten. Vielleicht braucht es eine Bestätigung der eigenen Geschichte, ein Bezeugen. Ein WahrNehmen.
Ich habe die Tage sehr genossen. Der Austausch mit Michaela. Die Gelegenheit Freunde, Familie, Bekannte und Arbeitskollegen zu sehen, ihr Feedback zu erhalten und einen kurzen oder längeren Schwatz zu halten. Coronabedingt war das die letzte Zeit eher selten der Fall. Umso geschätzter. Fragen zu Techniken und die große Freude von Besuchern, dass wir uns dafür Zeit genommen haben. Komplimente über unser Arrangement und unser Engagement eine Ausstellung zu organisieren. Eine runde Sache.
Insgesamt 141 Besucher. Wahrscheinlich träumen Galerien aktuell von diesen Zahlen 😉
Um 15:30 Uhr hat Michaela den Aufsteller am Eingang geholt und wir haben abgehängt. In 45 Minuten waren alle Bilder in den Autos verstaut, der Schlüssel umgedreht, die Ausstellung beendet. Es ist gut so – jetzt kommen andere Themen dran. Die Freude darauf lässt mich leichten Herzens ins Auto einsteigen und los fahren.

Das angehängte Bild trägt den Titel: “Glanz der Vergänglichkeit”. Es entstand auf Thassos im Mai 2018. Ich habe diesem wunderschönen Blatt beim verwelken zugesehen. Mir viel Zeit dabei gelassen. Eine Skizze angefertigt, Fotos gemacht und dann diesen Moment, dieses Stadium eingefangen. Das wesentliche war die Zeit, die ich in der Betrachtung verweilt habe. Mich beschäftigt habe und Vergänglichkeit verstanden habe. Nicht mit dem Verstand, sondern mit meinem Sein.

1 Minuten Meditation
Wechselatmung

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