Ich war schon lange nicht mehr auf einer Beerdigung. Und ich war schon lange nicht mehr bei der Verwandtschaft in Niederbayern - 9 Jahre um genau zu sein. Da war Tante Frieda's achtzigster Geburtstag. Am letzten Freitag war ich auf ihrer Beerdigung in Oberköllnbach. Auf dem Weg vom Parkplatz zum Friedhof konnte ich feststellen, dass es den Kramerladen bei der Kirche immer noch gibt. Der hatte früher am Sonntag vor und nach der Messe auch offen. Ich kann mich nicht erinnern, dass wir das was eingekauft haben. Denn an den Samstagen kam "Der Beck" am späten Nachmittag mit dem Kombi voller Lebensmittel auf den Hof. Riesige Laibe Brot, Mehl, dies und dass und vor allem aber Süßigkeiten. In Kindertagen war ich in den Sommerferien jeden Sonntag in der Messe. Und mindestens einmal wurde ich vom Weihrauch und/oder vom langen Stehen ohnmächtig. Der Messner hat mich rausgetragen und an der frischen Luft "abgesetzt". Ich hatte noch nie großes Stehvermögen. Am Freitag ist alles gut gegangen. Während der Trauerfeier habe ich mich erinnert. An die Zeit, als ich die großen Ferien bei Tante Frieda und Onkel Alois auf dem Bauernhof in Hölskofen verbracht hatte. Sie war eine kleine, energische Frau, die gern lachte und dabei rote Bäckchen bekam. Ein kleines Dorf. Milchkühe, Schweine, Bummerl und Hühner und Felder für Weizen, Kartoffeln und Mais, wenn ich mich recht erinnere. Und es gab Katzen. Tante Frieda hat mich immer "Katzenmama" genannt. Ich habe stundenlang mit einem Wollfaden mit...