elisabeth hauner

kunst

Zammreissen ist angesagt

Ich war am Sonntag mit Wolfgang bei meiner ersten Wahlveranstaltung überhaupt. Ich bin ja nicht so der Bierzelttyp. Zum Glück haben die Grünen ihren Landtagswahlkampfendspurt im Theater "Werk 7" im Werksviertel am Ostbahnhof eingeläutet. Neben den Lokalmatadoren Katharina Schulze und Ludwig Hartmann war auch Annalena Baerbock vor Ort. Ich fand es schon besonders die Außenministerin live zu sehen und zu hören. Sie ähnelt meiner neuen Chefin - eine Ladung gebündelte, neue Energie. Die Grünen haben in letzter Zeit viel Schelte bekommen, teils zu Recht und teils aus meiner Sicht völlig ungerechtfertigt. Ja, es werden Fehler gemacht. Aber wie heißt es so schön: "Wer ohne Fehler ist, werfe den ersten Stein". Reflektion ist in machen Kreisen nicht angesagt und so wurden bei einer Wahlveranstaltung der Grünen auf dem Land faule Eier, Tomaten und tatsächlich STEINE vor dem Zelt angeboten! Eine wirklich ganz besonders witzige Idee.  Wer so etwas als Scherz versteht darf nicht mit Toleranz rechnen. Da ist dann echt Schluss mit lustig. Vor kurzem habe ich die Diagnose "Reizdarm" bekommen und D. hat mich gefragt, was mich so sehr reizt, dass mein Darm auf diese Weise reagiert. Ich habe ihr geantwortet, dass ich wütend bin. Auf die Politik, auf die Arbeit, auf die Menschen und das Leben insgesamt. Es läuft so viel schief. Vor allem, weil wir Menschen nicht bereit sind zu akzeptieren, dass im Leben nichts fix ist und Veränderungen unabdingbar dazu gehören. Unsere Amygdala braucht...

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Humor ist…

... alternativlos. Ja, ich weiß der Begriff ist politisch vorbelastet - gerade deshalb passt er so gut zum Humor ?). Und über sich selbst zu lachen ist eine Grundvoraussetzung um eigene Fehler, Fettnäpfchen in die man tritt, blöde Ausraster, (zu) laute Ansagen etc. aufzulösen. Natürlich gehört hier und da noch eine (ernst gemeinte) Entschuldigung dazu. Und dann darf es das sein. Achtsamkeit kann nicht 24/7 aufrecht erhalten werden (Erleuchtete ausgenommen - davon gibt es leider nicht so viele) und so passiert es schon mal dass mir jemand einen Knopf drückt und ich spontan reagiere. So geschehen letzte Woche im Arbeitskontext. Ich glaube, gerade weil ich üblicherweise eher bedächtig handle und reagiere erschrecken Menschen besonders, wenn ich laut und ärgerlich auftrete. Wenn ich mich verhonepipelt fühle, dann hat die Bedächtigkeit ein Loch. Wenigstens ernst ? könnten mich die Menschen im Arbeitskontext nehmen. Weil immerhin mache ich den Kram schon 31 Jahre! Und ich weiß doch, wie es geht. Wenn ich irgend etwas mit Sicherheit weiß, dann die Tatsache, dass das, was mich an anderen aufregt definitiv etwas mit mir zu tun hat.  Und es macht irgendwie so gar keinen Spaß das dann näher zu betrachten. Weil, es kann ja gar nicht sein, dass ich besserwisserische Anteile habe und zudem noch einen kleinen Komplex, weil ich nicht studiert habe (den habe ich wirklich schon x-fach mit Nachdruck bearbeitet und außerdem mit Erfahrung kompensiert). Und genau zuhören tue ich doch auch immer...

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Ein Chef geht…

Das Booklet ist gebunden mit lauter guten Wünschen, Fotos und kleinen Anekdoten von aktuellen und Ex-Kolleg*Innen. Einige persönliche Videobotschaften von anderen Kollegen sind auf einen Stick gezogen. Das Geldgeschenk ist gebastelt und in einen noch schnell schwarz gestrichenen Rahmen geklebt. Die Rede ist geschrieben, geübt und von Wolfgang als "gut und genau so" abgesegnet worden und schließlich noch der Kuchen gebacken. Und heute ist es jetzt so weit, der letzte Tag von meinem Chef "im aktiven Dienst" bricht an. Also nicht ganz, weil er morgen seine Nachfolgerin noch kurz in die wesentlichen Themen und Personalien einführen wird. Aber in jedem Fall wird er heute Nachmittag verabschiedet. Zum Glück live und in Präsenz bzw. Hybrid, weil der ein oder die andere aus Österreich, Berlin oder Dresden trotz der Entfernung gern dabei sein möchte. Wer hier schon länger bei mir mit liest weiß, dass mein Tor die Vergänglichkeit ist. Die Konfrontation damit, dass Dinge und Menschen sich ändern, dass Projekte zu Ende gehen, Beziehungen von Veränderung geprägt sind, Menschen sich verabschieden und dass wirklich alles im Leben ein "Mindesthaltbarkeitsdatum" hat. Darüber bin ich erreichbar. Emotional und philosophisch und vor allem sehr tief. Manchmal ist es schmerzhaft, manchmal etwas leichter, aber immer berühren mich diese Gelegenheiten und ich bin froh, wenn ich sagen kann, dass die Beziehung von Aufrichtigkeit, Wertschätzung und liebevoller oder freundlicher Akzeptanz geprägt war. ...

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Die Haut in der man steckt

Meist kommen mehrere Dinge zusammen um ein Thema näher zu betrachten, mich damit zu beschäftigen und dann hier schreibend anzunähern. Diesmal war es ein Podcast vom B1 "Die blaue Couch" - auf der saß in dieser Folge Sabine Asgodom - im Juni 70 Jahre alt geworden. Der Film "The way we were" mit Barbara Streisand und Robert Redford. Ein Frühstück auf meinem Balkon mit Wolfgang mit einem (leider) geschlossenen Sonnenschirm, der frisch montiert seinem ersten Einsatz entgegenfieberte. Eine Ausstellung in der Villa Stuck zusammen mit M. und einem ausgiebigen Kaffee und Kuchen Ratsch im Innenhofcafe. Und schließlich die Reflektion der letzten Woche. "Der oder die... kann nicht aus seiner/ihrer Haut". Diesen Satz habe ich oft gehört und auch schon öfters verwendet. "Er / sie ist halt so..." Das hat P. eine ehemalige Kollegin über meinen (noch) aktuellen Chef mal gesagt. Sie hat es damals aber nicht genervt oder resigniert gesagt, sondern mit einem Ton der eine gewisse Toleranz und ja, auch Mitgefühl mitschwingen ließ. Für ihn organisiere ich gerade den Abschied, weil der neue Chef/Chef ihn noch gar nicht kennt und ich der Meinung bin, dass man nach 33 Jahren in der Firma einen gscheidn Abschied verdient hat. Vor allem, wenn man mit der von ihm an den Tag gelegten Loyalität bis zum Schluss immer das Beste für die Firma herausholen wollte. Das war mit ein Grund warum die ehemalige Kollegin (und auch ich) ihn manchmal auf den Mond hätten schießen wollen. Bei aller Toleranz. Aber nun...

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Bedürfnisse und Strategien

Immer, wenn ich zur Pediküre gehe, muss ich an einen YouTube Vortrag von Gerald Hüther denken. Darin echauffierte er sich darüber, dass wir Menschen für alles und jedes immer häufiger einen "Spezialisten" aufsuchen. Wir würden jegliche Kompetenz aus der Hand geben und als Beispiel nannte er den "Zehennägelschneider". Im tieferen Sinn ging es aber auch um Vereinsamung und dass gerade die Älteren in der Gesellschafft zu wenige persönliche Kontakte hätten und somit niemanden, den sie um Unterstützung bitten könnten. In dem Zusammenhang finde ich das Beispiel allerdings nicht ganz so gelungen. Ich weiß nicht, ob ich es als "Freundschaftsdienst" einstufen würde... Ich bin sehr dafür Aufgaben, die ich nicht sooo gerne mache outzusourcen (diese Wort war geschäftlich früher omnipräsent - heute bekomme ich es kaum noch zu hören - was ist denn da passiert?), wenn es erschwinglich ist, und die Zeit die ich damit "gewinne" mit erfreulicheren Themen zu belegen. In diesem Fall habe ich die Zeit im Nagelstudio genutzt die Unterlagen aus dem GFK (Gewaltfreie Kommunikation nach Rosenberg) Workshop vom 8. Juli nochmal durchzublättern. Der Unterschied zwischen Wahrnehmung/Beobachtung und Interpretation wurden ebenso wie der Gegensatz von Gefühlen und Gedanken (bzw. Pseudogefühlen) vorgestellt und in Kleingruppen geübt. Grundlegende Bedürfnisse und Strategien um diese zu erfüllen wurden differenziert. Es ist erstaunlich, wie viele Bedürfnisse manchmal mit einer Handlung erfüllt werden...

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Das ist kein Reisebericht 😉

Wir lesen uns gerade literarische Kolumnen von Mariana Leky aus dem Buch "Kummer aller Art" vor. Also jetzt am Wochenende habe vorwiegend ich gelesen, weil eine heftige Erkältung Wolfgang die Stimme versagt. Die Sprache und der Witz von Mariana Leky sind wirklich grandios. Man könnte dieses Buch fast auf Rezept verschreiben lassen, weil die Wirkung durchgängig stimmungsaufhellend und sehr erheiternd ist. Ich habe mich gefragt, welchen Aspekt sie aufgreifen würde, um für den early Bird eine kleine New York Geschichte zu schreiben? Wir haben so viel unternommen und erlebt, dass ich mich tatsächlich sortieren muss. Deshalb fange ich von hinten her an, obwohl man ja das Pferd nie von hinten aufzäumen sollte. Aber wenn man vor lauter Eindrücken nicht mehr weiß, wo vorne und hinten ist, sei es erlaubt erst mal im "Hier und Jetzt" anzukommen 😉 Jetlag ist jetzt nicht mehr nur ein Wort für mich, sondern ein Körpererlebnis der anderen Art. Obwohl - es fühlt sich ähnlich an, wie eine fette Grippe - nur ohne Husten, Schnupfen und Fieber. Kopfschmerzen, Gelenkschmerzen, Desorientierung, Bauchgrummeln mit nachhaltigen Anschlußsymptomen, unendliche Müdigkeit und das ganz starke Gefühl von einer Dampfwalze überrollt worden zu sein. Wolfgang hatte die Grippesymptome noch on top 🙁 Also beschwere ich mich hier jetzt nicht großartig, sondern hake das Thema als Erfahrung ab. Braucht eigentlich kein Mensch, aber vielleicht doch um zu erkennen, dass es wirklich einen ganz eigenen Biorhythmus...

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Ich war noch niemals in New York…

...und ich war auch noch nie auf Hawaii. Aber die Reise nach New York steht nun sowas von kurz bevor, dass sich die Aufregung - ich glaube man nennt es "Reisefieber" 😉 - nicht mehr ignorieren lässt. Am Freitag habe ich noch eine liebe Kollegin verabschiedet, unseren neuen Chef/Chef kennen gelernt (er sieht aus wie dieser Fifa-Chef; klein, drahtig und ohne Haare) und unsere Produktneueinführung mit begleitet. Es gibt Gerüchte, dass es lange Schlangen vor unseren Stores gegeben hat. Apple like. Eigentlich nicht "Consumercentric", aber anscheinend doch eine gewollte "Consumer- Experience". Auf all das darf ich die nächsten drei Wochen verzichten. Das ist erst mal eine Experience! Und morgen geht es dann tatsächlich los. Vollgepackt mit Insidertipps und einer langen Liste, auf der all das steht, was wir gern "mitnehmen" würden. Museen, Musical, Bars, Stadtviertel, Highline, Livemusik... Und dann werden wir mal sehen, was wir alles weglassen werden, um uns einfach treiben zu lassen oder in einem Park abzuhängen. New York erleben, staunen, riechen, schmecken - mit allen Sinnen wahrnehmen. Aber jetzt steht akut Koffer packen an. Mal sehen, was ich da "mitnehme" bzw. "weglassen" kann. Um dem Koffer ein bissen "Luft zu lassen", damit er für die Heimreise ein paar Souveniers einatmen kann. Die dann eine besondere Bedeutung für mich haben werden. Da werde ich eine Zeitlang den Aus-Atem verlängern müssen. Das beruhigt. Wenn ich mir im Nachgang die Kreditkartenabrechnung ansehen...

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Eine Hochzeit und andere Mai-Lights

Der Wonnemonat Mai hat sich dieses Jahr wirklich sehr geziert. Wie eine Diva. Die sich ankündigt und dann doch noch eine interessantere Einladung bekommt und uns buchstäblich im Regen stehen lässt. Zähneklappernd und mit zunehmender Frühlingsresignation die warme Jeans und die dicke Winterjacke in die Verlängerung geschickt. Während der neue Hosenanzug immer noch im Schrank auf seinen ersten Auftritt warten muss. In diesem Kontext haben wir den Muttertag eingemummelt auf den Straßen Sendlings verbracht. Einstellige Temperaturen, aber immerhin trocken. Eine Stadtführung von A. Die zweite dieser Art. Nach dem Schlachthofviertel nun interessante und kurzweilige Geschichten zu dem Teil Münchens, in dem ich bereits seit  19 Jahren lebe. Von Architekten und vor allem einer ArchitekTIN. Von Wohnungsbaugenossenschaften. Von Trambahnen, die von Pferden die Lindwurmstrasse hinauf zum Stemmerhof und noch weiter gezogen worden waren. Fotos, die Schulen und andere Gebäude zeigen, die mitten in die Landschaft gepflanzt wurden. Stolpersteine, die an jüdische Schicksale erinnern sollen und aus anderer Perspektive mit Füßen getreten werden. Aufwärmen im Stemmerhof unter lauter Muttertagsgesellschaften und nach dem zweiten Teil der Führung - endlich die Sonne. Ins Gesicht zu Kaffee und Kuchen beim Café Stenz. Dann am Montag wieder Regen. Abschluss der Schreibwerkstatt in Pasing mit wunderbaren Geschichten über eine späte Liebe, die tragisch endet, einem Muttertagsevent mit veganer Ente und...

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Von der Seele schreiben

Ich nehme seit Ende April an einem Schreibkurs bei der Volkshochschule teil. Vier Abende. Der Titel "Von der Seele schreiben" hatte mich angesprochen. Und vielleicht auch etwas versprochen. Die vordergründige Idee war "Schreibstoff"  zu sammeln und Techniken zu lernen um damit wieder eine Regelmäßigkeit in den "early-Bird" zu bekommen. Neue Themen, die mich begeistern, die mir wichtig sind (oder das Potential dazu haben).  Am ersten Abend haben wir unter anderem ein "Elfchen" geschrieben. Das war mir bekannt aus einem Kurs bei Jenny. Als Hausaufgabe bis zum nächsten Kursabend sollten wir einen Text schreiben z.B. über Tische, an denen wir gesessen haben. Oder Frisuren, die wir in unserem Leben schon hatten. Eine andere Idee war über eine Erinnerung zu schreiben. Ich erinnerte mich an das erste Nachtmalen mit Nachtmahl am Karfreitag 2012. Es wurde ein ellenlanger Text, völlig uninspiriert und ohne Emotionalität. Im Nachhinein betrachtet habe ich ein Protokoll geschrieben. Gespickt mit Daten und Fakten. Keine Geschichte. Tatsächlich schreibe ich gerne Protokolle im Büro (wer schreibt, der bleibt). Ich fand es immer sehr hilfreich mich nochmals mit dem besprochenem zu beschäftigen und Struktur in Themen zu bringen. Aufgaben zuzuordnen und Timings zu benennen. Völlig unemotional. Sachlich. Total ungefährlich. Für den dritten Abend sollten wir Listen über Räume und Orte in unserem Leben anfertigen. Verluste, die wir in unserem Leben gehabt haben. Nie gestellte Fragen und nie...

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Retreat mit Nebenwirkungen

Die Osterferien sind rum und zum Glück scheint sich auch der grippale Infekt, der mich jetzt 2 Wochen ohne mein Einverständnis "begleitet" hat, langsam zu verabschieden. Zumindest hat er letzte Woche schon das Fieber und die Gliederschmerzen in den Koffer gepackt und am Freitag den Husten dazu gelegt. Fehlt nur noch die Schnupfnase und der letzte Rest zum ganz gesund sein. Dann verfrachte ich ihn eigenhändig zum Bahnhof und setzte ihn in den Zug nach "Nirgendwo" 😉 Die Woche vor der Karwoche bin ich am Mittwoch über Gauting gefahren um eine andere Teilnehmerin des Retreats einzusammeln, und mit ihr gemeinsam Richtung Augsburg, um genau zu sein nach Altenmünster zu fahren. Zuletzt hatte ich im Sommer 2019, während meines Sabbaticals, an einem Präsenz-Schweige-Retreat teilgenommen. Wir waren früh dran und konnten in Ruhe unsere Zimmer und die Betten beziehen und hatten noch einen Moment bis zum Start mit dem Abendessen. Irritiert hat mich beim Eintreten in den Speiseraum der Anblick einer medizinischen Maske auf dem Gesicht von B., die ich beim "Women of the heart" Wochenende kennen gelernt hatte. Sie hustete und nieste was das Zeug hielt und ich fragte mich im Stillen, warum manche Menschen einfach alles teilen müssen. Und konkreter, warum sich B. nicht einfach ins Bett gelegt hatte um sich auszukurieren sondern anscheinend ganz "bewusst" das Risiko eingegangen war (dann auch ohne Maske), alle Teilnehmer anzustecken. Frechheit! Leider habe ich es nicht direkt zu ihr gesagt....

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Alte Wunden brauchen neue Strategien

Manche Kindheitswunden brauchen lange um zu heilen und das tun sie nicht von alleine. Also nach dem Motto: "Die Zeit heilt ALLE Wunden". Es braucht hinschauen, hin spüren und annehmen. Das ist ziemlich schmerzhaft, hilft aber nichts. Viele erlebte, positive Gegenbeispiele sind nötig um glauben zu können, dass es jetzt anders ist und nicht so, wie die Kindheitserinnerung immer noch glauben machen will. Außerdem liegen Jahrzehnte dazwischen und in vielen Bereichen bin ich tatsächlich erwachsen geworden. Erwachsen werden, das war mein sehnlichster Wunsch als Kind. Nicht mehr abhängig zu sein von einer Familie in der ich nicht gewollt war. Das ist meine tiefe Wunde. Nicht gewollt zu sein. Es gibt einen Spruch, der Albert Schweitzer zugeordnet wird, den mein Meditationslehrer öfters zitiert hat: "Ich bin Leben, das leben will unter Leben, das leben will." Und heute verstehe ich, dass damit auch gemeint ist, seinen Platz einzufordern und einzunehmen. Nicht darauf zu warten, dass der rote Teppich ausgerollt wird, sondern mit Selbstverständnis mitten rein zu springen. "Hier bin ich!" Nicht klein werden und in die Opferhaltung gehen, sondern den Automatismus enttarnen. Etwas Neues ausprobieren. Dabei wahrscheinlich auch Mal auf die Nase fallen. O.k. Dann klappt es das nächste Mal schon besser. Üben. Geduld. Vielleicht auch Geduld üben. Und Grenzen anerkennen. Ich werde wohl nie eine Entertainerin werden, aber das ist ja auch gar nicht nötig. Einen Schritt nach dem anderen und dabei...

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Es ist wie es ist

Es gibt Situationen, da kann ich das, was ich doch immer wieder betone, nämlich dass es darum geht die Anderen so anzunehmen, wie sie sind, einfach nicht mehr hören. Dann geht mir mein Gegenüber (oft in einem Teams Call) sowas von auf die Nerven, dass ich an mich halten muss nicht die Fassung zu verlieren und völlig hysterisch und unreflektiert loszuschreien. Zuletzt geschehen am Freitag in einem Call mit unserem Dienstleister. Ich will gar nicht ins Detail gehen. Es war aber gleich überhaupt nix zu spüren von Gelassenheit oder Gleichmut. Geduld? Fehlanzeige. Leider hat es mir keine "Erleichterung" gebracht. Im Gegenteil. Ich habe den Quatsch auf die ganze Menschheit ausgeweitet und hätte einfach nur "kotzen" können. Sorry für die Wortwahl, aber der Zustand ist nicht anders beschreibbar. Nachdem ich meinen Laptop zugeklappt hatte, habe ich mich spontan dazu entschlossen in die Stadt zu radeln. Kompensationskauf. Im Hugendubel habe ich drei Kochbücher erstanden, weil mir nämlich grad auch das Essen nicht mehr schmeckt, dass ich mir selbst vorsetze. Als ich auf der riesigen, langen, grünen Couch meine Auswahl traf habe ich eine kleine Szene beobachtet. Eine verschleierte Dame saß mit zwei Jungs im Alter von ca. sechs oder sieben Jahren ein paar Meter weiter. Sie spielten mit Holz Jojo's. Als die Frau aufstand um den Buchladen zu verlassen, warfen sie die Jojo's auf die Couch und liefen mit ihr hinaus. Der bisher sehr freundliche Mitarbeiter vom Infostand lief laut schimpfend...

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„Wohin geht’s?“

Diese Frage war fett auf eine Postkarte gedruckt und einem meiner letzten Bücher als Einleger vom Diogenes Verlag beigefügt. Es gibt keine weitere Hilfestellung oder Anmerkung dazu. Einfach nur diese Frage. Also kann ich ihr meinen ganz eigenen Sinn geben um sie für mich zu beantworten und Du natürlich auch für Dich. Wohin geht's bei mir? Aus jetziger Sicht. Vor ein paar Jahren sollte es dringend und unbedingt in ein "Programm" gehen. In dem Konzern, bei dem ich arbeite, bedeutet das ab 54 Jahren mit einem hohen Prozentsatz des letzten Gehaltes bis zum frühestmöglichen Renteneintritt bezahlt zu werden, ohne einen Strich arbeiten zu müssen. Vor etwa 7 Jahren, als unsere Transformation begann war das eine sehr verlockende Aussicht und teilweise der einzige Hoffnungsschimmer am Ende des Tunnels. Ich konnte mich mit den Veränderungen überhaupt nicht identifizieren und wurde immer unzufriedener. Zum Glück ist mir der Absprung von diesem Gedanken gelungen und ich habe mich darauf besonnen, was gut daran ist, dass ich genau auf diesem Platz in dieser Firma bin. Seit dem macht es mir wieder überwiegend Spaß und es gelingt mir mich, und auch mein Team, immer wieder neu zu motivieren. Natürlich gibt es Momente, an denen ich völlig frustriert bin, weil mich die neue Art zu arbeiten (Buzzwords: Digitalisierung, AI, Cloudcomputing, Digital Storytelling etc.) überfordert und nervt. Aber es gelingt mir viel leichter aus so einem Frust wieder heraus zu steigen, weil ich aus Erfahrung weiß,...

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Zwischenmenschliches

kann zwischen den Menschen stehen bleiben und langsam aber sicher eine Mauer bauen. Stein für Stein. Unbewusst. Einfach drüber gehen, weil es bequemer erscheint. Ist es aber nicht. Irgendwann ist die Mauer dann so hoch, dass man nicht mehr drüber weg gehen kann. Man braucht eine Leiter. Manchmal sogar eine dritte Partei, die diese Leiter hält. Und wenn man diesen Zeitpunkt übersieht, kann es passieren, dass man gefangen ist und keinen Ausgang mehr findet, oder Zugang - je nachdem. Es braucht Mut, um mit Wörtern eine Brücke zu bauen, statt mit Schweigen eine Mauer. Die Unsicherheit überwinden, sich öffnen, erzählen und darauf vertrauen dass sein Gegenüber zuhört und sich einlässt. Danke Ich wünsche Dir einen guten Start in die neue Woche. Eine für mich sehr kurze Arbeitswoche. Eine Ein-Tages-Woche. Morgen wird aufgebaut in der Orangerie und am Mittwoch geht''s dann los 🙂   Diesmal die Zeitschnipsel aus der Wochenzeitung "Zeit" vom 28. Juli bis 03. August 2022 Das Lied "Hey there Delilah" von den Plain white t's habe ich live gehört am Samstag gegen 6 Uhr morgens. Ich habe bei Wolfgang übernachtet und in der Früh gemerkt, dass ich Migräne bekomme. Blöderweise hatte ich das sehr hilfreiche Mittel nicht dabei. Und so bin ich direkt los um es rechtzeitig einzunehmen und die Kurve zu bekommen.  Ich habe schon von der III. Etage die Musik gehört. Im I. Stock ist eine Jungs-WG, die wohl zusammen mit Freund:Innen die Nacht durchgemacht haben. Erst fühlte ich mich gestört und...

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Endlich Sommerferien! Und ein Bericht im Zeitmagazin, der mich beschäftigt…

Weder drücke ich die Schulbank, noch bin ich Lehrerin. Trotzdem freue ich mich immer, wenn die Sommerferien beginnen, weil sich München dann über Nacht leert. Das sieht man nicht zuletzt daran, dass es Parkplätze ohne Ende gibt - die ich gar nicht (mehr) brauche, weil ich fast alles mit dem Fahrrad oder den Öffis fahre. Aber vor allem fühlt es sich so an, als ob alles einen Gang runter geschalten wird. Und ich bin seit geraumer Zeit super gern langsam unterwegs. Im Job und auch privat. Mich beschäftigt ein Artikel aus dem Zeit Magazin. Ein sehr langer Artikel, den ich inzwischen drei Mal gelesen habe. Der Autor, mein Jahrgang, hat sich vor 5 Jahren dazu entschieden ein veganes Leben zu führen. Es geht nicht allein um die Ernährung, sondern inzwischen um die Haltung und die Lebensweise. Auch wenn ich keine Veganerin bin (ich bin eine 80% Vegetarierin und verzichte auf Milchprodukte, weil ich sie wegen der Lactoseintoleranz nicht gut vertrage) teile ich doch die Meinung, dass tierische Produkte mit dem Wissen um die Qual der Tiere eigentlich gar nicht mehr gehen. Und ja, auch wegen dem CO2 Ausstoß.  Trotzdem esse ich noch Eier und hin und wieder Fisch, ach ja und nicht zu vergessen auch mal Schinken zur Melone. Andererseits fahre ich weder einen SUV, noch jette ich permanent per Flugzeug durch die Weltgeschichte. Das müsste doch eigentlich reichen, als mein Beitrag gegen den Klimawandel? Es geht aber nicht um meinen Anteil, weil ich natürlich nicht die Welt retten kann. Es...

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Was geht? Sommerhighlights

Ich bin ja ein bekennender Fan dieser Jahreszeit. Endlich kann auch ich barfuß in den Schuhen und mit leichtem Gewand genusswandeln. Wärme verbreitet Urlaubsflair und lässt mich Performance Administration, Schnittstellenthemen und Survey Auswertungen mit regelrechtem Gleichmut betrachten. Wobei: Vorletzte Woche gab es auch arbeitstechnisch ein Highlight. Wir waren in der Nähe von Garmisch auf einer Hütte und haben gemeinsam gekocht. Mal nicht vor Wut, sondern in der Küche. Ein Vier Gänge Menue. Hohes Lob an die Organisatoren und alle Köch:Innen! Wunderbare Location (am Pfleger See), leckeres Essen und großartige Stimmung im ganzen Team. Am Samstag haben wir dann in der Akademie der Bildenden Künste die Semester- bzw. Abschlußarbeiten der Student:Innen bewundert. Besonders interessant war natürlich die Arbeit von Wolfgangs Sohn J. der zwischenzeitlich das vierte Semester abgeschlossen hat. Die Kreativität und die Phantasie der Studierenden hat mich begeistert. Diese sprühende Vielfalt stimmt mich sehr positiv für die Zukunft. Wenn sich Menschen mehr mit schönen Dingen beschäftigen, dann ist nicht mehr so viel Zeit für Power Shoppen oder andere Art des Hyperkonsums. Ein Hoch auf die Kreativität! Im August steht auch für M. und mich ein Event an. Wir stellen in der Orangerie im Englischen Garten aus. Vor über zwei Jahren hat uns M. einfach mal angemeldet und nun geht es am 10. August los. Es ist schon vieles organisiert und vorbereitet. Die Bilder ausgewählt, die Homepage auf...

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Die Kunst oder die Reismühle ist 6€ Fahrradmitnahme wert

Vom Urlaub nur so viel: Pesaro ist eine (Zug) Reise wert! Wir waren im 7. Urlaubshimmel und haben uns an der Adria ganz wunderbar erholt. Sommer, Sonne, Strand, Ausflüge, leckeres Essen und die Erfahrung, dass Italiener zum einen selbst sehr gemütlich Fahrrad fahren und zum anderen als Autofahrer erstaunlich rücksichtsvoll und zuvorkommend sind.  ? Resümee: Wiederholung baldmöglichst! Aber jetzt erst mal Sommer in München und Umgebung. Wir haben auch im Urlaub Kunst geguckt. In Rimini. An der Piazza Cavour. Tolle Räume - tolle zeitgenössische, italienische Künstler. An diesem Samstag haben wir deutsche, zeitgenössische Künstler*Innen in der Reismühle in Gauting besucht. Tag der offenen Tür.  Ich war zum ersten Mal dort und bin schwer begeistert. Eine Künstlerenklave ähnlich der Wiedefabrik, aber deutlich "schicker" von den Räumen und sehr interessant von den "Schaffenden" dort. Wir haben mit den Bildern von Bianca Artope begonnen, eine wirklich bemerkenswerte Frau. Sie kreiert Bilder indem sie verschiedenen Fotos am Rechner zusammen und übereinander legt, druckt und dann mit (ich glaube) Epoxidharz auffüllt. Großartig! Ich packe dir unten den Link mit ein - es lohnt sich wirklich! Gelohnt hat sich auch die Fahrt mit der S-Bahn unter Mitnahme der Fahrräder. Auf der Webside angepriesen für € 3,10 und am Automaten kostete es dann fast das doppelte, € 6,--. Oder haben wir das falsche Ticket gezogen? Na, wie auch immer, es war super praktisch mit dem Radl zu S-Bahn und von dort...

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Aus der Zeit gefallen

Was war das für ein wundervoller Sommer-Sonnen-Sonntag! Da kommt Italienfeeling auf - gerade richtig um die Vorfreude so richtig anzuheizen. Nur noch diesen Tag im Homeoffice arbeiten, am Dienstag noch ein bissal was erledigen, packen und am Mittwoch in den Zug einsteigen ? Warum wir mit dem Zug fahren? Wir wollen CO2 sparen - mit irgendwas muss man ja anfangen. Auch der Samstag konnte sich sehen lassen, wettermäßig und auch sonst. Wir sind mit einem leichten Umweg über ein ganz nettes Cafe in der Nymphenburger Straße  zur Olympiahalle geradelt. Sonne getankt und dann ab in die Arena zu "The new Roses", "Saga" und vor allem zu "Foreigner". Die Karten dafür gab es für lau von meinem Bruder, weil der vergessen hatte, dass an diesem Abend ein sechzigster Geburtstag gefeiert werden wollte. MIT ihm und seiner Frau. Und so kamen wir in den Genuss dieses Rockkonzerts. Für dieses Publikum (mindestens Ü-50) hat die Vorband bereits um 18:30 Uhr zu spielen begonnen ?  Ein richtiges Konzert mit ein paar Tausend Menschen, ohne Mundschutz und der Abstand hätte beim nachmessen auch verloren. Das waren keine Einmeterfünfzig mehr. Die Zeit des Abstandnehmens kommt im Herbst wohl von alleine wieder... Jetzt aber erst mal Party und das kann Foreigner auf jeden Fall ? ? Ich bin immer wieder erstaunt, wie viele Hits sie rausgebracht haben und wie textsicher ich bei vielen Liedern mitsingen kann. Und die Füße und Hände still halten geht sowas von überhaupt nicht. Alles in Bewegung und das dann...

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Santeln am Pfingstmontag

An diesem Pfingstmontag hab ich ein altes Hobby wieder entdeckt: Santeln Ich bin erst um 11 Uhr aufgestanden, hab mir ein Feiertagsfrühstück gemacht und mit dem Kaffee habe ich mich dann auf den Balkon gesetzt und gelesen. Ohne Punkt und Komma. Stundenlang. Einen Roman bis zum Schluss. O.k. ich hatte die letzte Woche schon ein paar Seiten angelesen. Das Buch hat mir M. bei ihrem Geburtstag in die Hand gedrückt. Sie hatte es schon und bekam von der Schenkerin die Erlaubnis es direkt weiter zu geben. Der Titel "Vom Ende der Einsamkeit" erschien mir im ersten Moment ein bisschen kitschig und so habe ich es erst mal auf die Fensterbank gelegt. Heute hat es mich völlig gepackt und in seinen Bann geschlagen. Eine Geschichte von drei Geschwistern, die aus der Sicht des jüngsten Sohnes mit sieben Jahren ihre Eltern bei einem Verkehrsunfall verlieren. Es war sehr berührend erzählt, was die drei mitgenommen haben in ihr Leben und wie sehr sie ihre Familiengeschichte geprägt hat. "Es sind die Brüche in denen man sich erkennt." Brüche, oder Umbrüche. Veränderungen, die wir selbst nie so initiiert hätten. Und eben deshalb sind wir so, wie wir sind. Zum Teil aber auch, weil wir genau zu dem Zeitpunkt mit diesem "Geistesfunken" in eben diese Familie hinein geboren wurden. Nachdem mein Bruder demnächst seinen sechzigsten Geburtstag feiert, beschäftige ich mich wieder mal ein wenig damit. Fotos sichten. Was war damals so los in der Welt und herangezoomt, was war in unserer Familie? Wie...

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Älter werden ist nichts für Weicheier,

nur leider gehöre ich zu den Sensibelchen unter dieser Kategorie ? Mir fällt es immer wieder bei anderen auf. Das letzte Mal auf dem Konzert am vergangenen Montag in den Kammerspielen habe ich es bei  Werner Schmidbauer festgestellt. Übrigens ein sehr gelungener Abend, mit einem kleinen Ehemaligen Treff ?. Ein ganz anderer Typ, als vor sieben Jahren in der Arena von Verona. So lang ist das schon her. Ja mei. Es gibt Sprünge beim älter werden. Kein Grund für Luftsprünge, aber auch keiner dafür im Boden zu versinken. Wobei. Manchmal auch eine nicht zu verachtende Variante. Nein, nein. Keine Jammerei. Oder warum nicht auch mal jammern? Oder Fakten, die halt sehr emotional daher kommen ?.  Es braucht einen aktualisierten Abgleich zwischen Eigen- und Fremdwahrnehmung. Der berühmte Schritt, den man zurück zu treten hat, um sich ein Bild machen zu können. Irgendwann funktioniert das mit dem viel zitierten Vogel Strauß einfach nicht mehr. Nicht nur im Außen, auch im Innen gibt es Veränderungen, die erst mal verdaut werden müssen. Neben der Vergesslichkeit - vor allem Namen könnten sich zu einem Drama aufbauschen, wenn ich das zulassen würde - sind Bewegungsabläufe nicht mehr ganz so geschmeidig wie noch vor, sagen wir mal 2 Jahren. Nach wie vor funktioniert das mit der "Namensfindung" noch mit Umschreibungen, genau so wie früher im Englisch Unterricht, wenn mir die ein oder andere Vokabel nicht eingefallen ist. Da lag es aber dran, dass ich nicht gscheid gelernt hatte. Was in jedem...

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Es braucht wieder mehr Leichtigkeit

Dieses Wochenende hat auf ganz einfache Weise klar gemacht, was es braucht: Mehr Leichtigkeit. Das wunderbare Wetter hat schon mal die Grundlage geschaffen. Dann die spontane Entscheidung am Samstag Nachmittag ein bissl rum zu radeln, sich in einen Biergarten in Gräfelfing zu setzten, Steckerlfisch und eine Brezen zu essen. Zu ratschen und dabei die Sonne auf der Haut zu spüren. Nix kompliziertes - ganz einfach. Der Rückweg über den Pasinger Stadtpark, immer wieder wunderschön und im Moment eine Augenweide der besonderen, grünen Art. Eine bezaubernde Kolumne von Axel Hacke vorgelesen bekommen, die von einem Buch erzählt, das ihn am Abend zur Ruhe kommen und die aktuell heftigen Themen für kurze Zeit vergessen läßt. Am Sonntag schon vor dem Frühstück eine Runde im Westpark drehen und direkt bei Öffnung vom Cafe Gans am Wasser einen Traumplatz finden und einen groooßen Cappuccino zelebrieren. Am Nachmittag zu Kaffee und Kuchen in den Garten von M. mit angenehm unbeschwerten Themen und dem Anstupsen der Vorfreude zu unserer Ausstellung im August in der Orangerie. Recht viel mehr braucht so ein Wochenende nicht, damit es einem leicht ums Herz wird. Vielleicht noch ein bisschen Nachrichten fasten und einen fokussierten Blick auf die Dinge, die richtig gut laufen. Und die Aussicht am Montag Abend mit dem Liebsten auf ein Benefizkonzert in den Kammerspielen zu gehen mit Künstlern wie Konstatin Wecker, Pipo Polina und Werner Schmidtbauer um nur einige zu nennen. Da kommt...

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Einfach mal Ruhe geben

Dieses Wochenende waren wir am Samstag nicht bei der "Langen Nacht der Musik" und am Sonntag nicht auf der Maidult um eine Pfanne für mich zu kaufen. Ich war nicht so richtig gut beinander.  Müdigkeit und irgendwie hat mir alles weh getan. Der Hals, der Rücken, das ganze Gestell. Erkältung? Oder was kann das sonst sein? Was hab ich falsch gemacht? Es war wohl zu viel an drei Abende hintereinander aus zu gehen. Oder brauche ich einfach einen Tag für mich und kann das nicht formulieren? Bla, bla, bla - bla, bla.... Na, ja am Samstag hat Wolfgang meinen neuen Kühlschrank eingebaut ?, weil das bei der Lieferung mangels Verlängerungskabel nicht geklappt hat. Und wir haben leckeres Spargelrisotto gekocht. Am Sonntag wars dann bei mir nicht wirklich gut und ich hab mich nach dem Frühstück wieder ins Bett gelegt. Nochmal mehr als zwei Stunden geschlafen. Kurzer Spaziergang und kurz im Atelier um die Zeitschnipsel zu kleben. Dann hab ich mich mit einer dicken Decke auf die Couch gelegt und mir das Webinar von Stefanie Stahl zu ihrem Buch "Das Kind in dir muss Heimat finden" angesehen. Es ging um Bindung, Autonomie, die Glaubenssätze des Schattenkindes und die positiven Aspekte, die über das Sonnenkind ihren Ausdruck finden. Und vor allem um den Punkt, wenn man das alles doch verstanden hat, warum man dann die negativen Glaubenssätze nicht "einfach" los lassen, und aus seinen Mustern aussteigen kann? Auch ganz "einfach": WEIL MAN ETWAS DAVON HAT. AHA! Wo trifft das denn bei mir zu?...

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Kindheitserinnerungen und die Brücke in die Gegenwart

Ich war schon lange nicht mehr auf einer Beerdigung. Und ich war schon lange nicht mehr bei der Verwandtschaft in Niederbayern - 9 Jahre um genau zu sein. Da war Tante Frieda's achtzigster Geburtstag. Am letzten Freitag war ich auf ihrer Beerdigung in Oberköllnbach. Auf dem Weg vom Parkplatz zum Friedhof konnte ich feststellen, dass es den Kramerladen bei der Kirche immer noch gibt. Der hatte früher am Sonntag vor und nach der Messe auch offen. Ich kann mich nicht erinnern, dass wir das was eingekauft haben. Denn an den Samstagen kam "Der Beck" am späten Nachmittag mit dem Kombi voller Lebensmittel auf den Hof. Riesige Laibe Brot, Mehl, dies und dass und vor allem aber Süßigkeiten. In Kindertagen war ich in den Sommerferien jeden Sonntag in der Messe. Und mindestens einmal wurde ich vom Weihrauch und/oder vom langen Stehen ohnmächtig. Der Messner hat mich rausgetragen und an der frischen Luft "abgesetzt". Ich hatte noch nie großes Stehvermögen. Am Freitag ist alles gut gegangen. Während der Trauerfeier habe ich mich erinnert. An die Zeit, als ich die großen Ferien bei Tante Frieda und Onkel Alois auf dem Bauernhof in Hölskofen verbracht hatte. Sie war eine kleine, energische Frau, die gern lachte und dabei rote Bäckchen bekam. Ein kleines Dorf. Milchkühe, Schweine, Bummerl und Hühner und Felder für Weizen, Kartoffeln und Mais, wenn ich mich recht erinnere. Und es gab Katzen. Tante Frieda hat mich immer "Katzenmama" genannt.  Ich habe stundenlang mit einem Wollfaden mit...

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Was wäre, wenn es so wie es jetzt ist genau richtig wäre?

Diese Frage von Byron Katie war (neben einem super leckeren Apfel-Mohn Kuchen) die Begleitung zum Cappuccino in einem winzigen Cafe in der Südlichen Auffahrtsallee.  Da wollte ich schon ewig mal rein und nachdem die Ampel auf dem Weg zum Cafe Ruffini rot war, hab ich zu G. gesagt, lass doch mal schauen, ob wir da ein Plätzchen finden. Haben wir ☺️. Das war wohl früher mal ein Schreibwarenladen (steht zumindest außen drauf). Innen nur Platz für ca. 8 Personen und draußen nochmal doppelt so viele. "The Work" ist eine tolle Möglichkeit alles was einem im Leben so passiert, mit dem man nicht so ganz einverstanden ist, tiefer und vor allem auch von den verschiedensten Seiten zu beleuchten. Ich kann hier nur bedingt aus eigener Erfahrung sprechen, aber die obige Frage hat etwas in Gang gesetzt. In jedem Fall einen freundschaftlich-philosophischen Diskurs über 1 1/2 Stunden in dem wir den Faden in einer anderen Farbe weiter spannen, den wir auf dem Spaziergang im Nymphenburger Schlosspark aufgenommen hatten. Es geht ja im Grund immer um diesen einen Moment in der Gegenwart. Es ist schon so viel darüber geschrieben und gesprochen worden, und doch kann es Sinn machen diese "Wahrheit" immer wieder mal aus der "Weisheitschublade" zu ziehen. Weil man sich verändert und irgendwann steht man vielleicht an einem Punkt an dem einen dieser Satz wie ein Blitz treffen kann. Man hat etwas verstanden. Also nicht nur kognitiv, sondern auch emotional und spirituell. Und die Wahrscheinlichkeit vom...

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Zwischen den Jahren

Am Sonntag kam in den Nachrichten, dass Desmond Tutu im Alter von 90 Jahren gestorben ist. Dieser Mann hat mich berührt, weil er sich berühren ließ. Er konnte unglaublich wütend werden, wenn es um Ungerechtigkeit ging und davon gab es sehr viel in Südafrika. Und er war ein Entertainer, ein Versöhner und ein Freund des Dalai Lama. Allein die beiden zusammen zu sehen ist schon eine Freude - beiden sitzt der Schalk im Nacken. Deshalb habe ich ein kleines Video beigefügt. Hast Du die Feiertage gut verbracht? Mit Festmenue, geistigen Getränken, Plätzchen, Geschenken und etwas Ruhe nach dem Stress der letzten Wochen? Ich hatte es dieses Jahr wirklich besonders gut.  Ich habe 2 x Weihnachten gefeiert. Erst einmal vorgefeiert mit Wolfgang, "in Begleitung" einer Dorade aus dem Backrohr und leckerem Pfannengemüse.  Mit einer "schönen Bescherung", die eine Idee zu einer weiten Reise unter der Schleife hatte - wenn es denn dann wieder unkompliziert geht. Es eilt nicht - und es ist eine schöne Vision mit Vorfreude, die Recherchierlust lebendig werden lässt. Wie schön! Und dann nochmal mit meiner Familie. Es gab viel zu essen und viel zu  lachen. Wir haben im Garten vor einer Feuerschale gesungen und damit die Nachbarn erschreckt ?. Ich habe wirklich besonderes Glück, dass wir Geschwister plus jeweiliger Anhang so gut miteinander können! Am ersten Weihnachtsfeiertag habe ich dann meine 13 Wünsche für das nächste Jahr als eines der  Rauhnachtsrituale zusammen geschrieben. Erst wusste ich...

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Die zweite Rauhnacht – Die Form der Stille

Die Qualität der 2. Rauhnacht: Stille und Reinigung Stille ist für mich nach dem Navi die beste "Erfindung" aller Zeiten. Das Navi hat mir die Möglichkeit gegeben mir die "Äußere Welt" zu erschließen, weil mein Orientierungssinn doch ganz schön zu Wünschen übrig läßt  und Karten lesen eine Kunst ist, die ich sehr bewundere aber selbst nicht beherrsche. Vielleicht hätte ich mir Orientierungssinn wünschen sollen - verpasst! Alle 13 Zettel  längst schon geschrieben. Die Stille ist das Tor zu meiner  "Inneren Welt" - ein Tor, das ich gerne und oft durchschreite. Weil mich die Qualität der Stille von Innen heraus zufrieden macht. Nachhaltig für einen ganzen Tag. In der Stille kommt die zarte Stimme der Intuition sehr viel besser zur Geltung. Gestern hat es mich beschäftigt, dass die Stille von mir so sehr geschätzt wird. Bin ich eine "Einsiedlerin"? Oder eben doch ein Alien? Dieses Gefühl habe ich seit ich denken kann. Anders zu sein. Das passt gut in die Anderszeit 🙂 Ich war noch nie eine Partyschnecke, obwohl ich super gerne tanze - zapple, weil tanzen im Sinne von Walzer etc. habe ich nie gelernt. Nein, ich war nicht in der Tanzschule - ich habe mich schon damals entzogen, vieles nicht mitgemacht. Nicht erlebt. Dafür einen Weg gefunden, der mich mir näher bringt. Langweilig? Mag sein, dass es auf den ersten Blick so wirkt. Allerdings passiert doch einiges in der Stille. Bei der gestrigen kreativen Übung ist in der Stille ein sehr lebendiges Bild entstanden "Von wegen...

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Die Stille am Morgen

Einen wunderschönen guten Morgen wünsche ich dir Wie war dein Ostersonntag gestern? Konntest du ihn auf diese andere Weise genießen? Ich hatte neben den vielen, verschiedensten Osterwünschen und -grüßen auch zwei Überraschungen, über die ich mich sehr gefreut habe. Ein Oster“Tütchen“ gleich in der Früh vor der Wohnungstür und am Nachmittag noch eine süße Überraschung 🙂 In meiner Erinnerung verbinde ich Ostern mit der Suche nach Osternestern in Niederbayern auf dem Bauernhof von Oma und Opa. An gefärbte, hartgekochte Eier und das geweihte „Osterlampi“ und Schinken. Vor allem an viel Essen und natürlich an die Familienfeier. Gestern habe ich in der Früh die Stille genossen, die mir an Feiertagen sehr viel intensiver erscheint, mit dem Kaffee und den ersten Sonnenstrahlen auf dem Balkon. Dann mit der Hineinführung in die Meditation, die mit einem kurzen Körper spüren begann. Mittags der Familienratsch war sehr schön - wir werden langsam „Profis“ in dieser Form der Kommunikation ?? Mittagessen auf dem Balkon. Der Vortrag von Banthe Nyanabodhi. „Gehmeditation“ im Westpark. Abendessen wieder auf dem Balkon ??. Die täglichen, einmaligen Nachrichten um 19 Uhr. Stille. Für die, die einen ganz besonders schönen Bodyscan (40 Minuten) machen wollen füge ich noch den Link zum Metascan von B. Nyanabodhi hinzu. https://www.youtube.com/watch?v=W3LYVZ8ZiFU&list=PLEMTepz8x_4kPgH9GJpB0SnDTzqFUtMyP&index=27 Offen und weit, licht und leicht Völlig...

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Atempause im Kontaktverbot

Guten Morgen ihr Lieben Die weltweite Ausbreitung von Corona, vor allem in Europa, lässt aktuell keine schnelle Überwindung der Krise vermuten. Es wird viel getan, seitens der Politik in enger Zusammenarbeit mit allen relevanten Partnern. Ich war echt beeindruckt von Markus Söders Rede und den angeschobenen Maßnahmen in Bayern (um ehrlich zu sein war ich bisher kein Fan) Ich glaube eher es fehlt am „lassen“ - am los lassen. Dazu ist es erforderlich im ersten Schritt zu erkennen und zu akzeptieren was ist. Es scheint mir so als ob manche Menschen eher sorglos mit dem Thema umgehen. Im Westpark saßen Menschen in Gruppen beim Picknick zusammen, als ich gestern am späten Nachmittag eine Runde walken war. Ist walken im Park auch schon sorglos? Und ist es einfach so, dass diese Menschen / Familien in Appartements und Miniwohnungen auf engem Rahm zusammen leben, ohne Balkon, und Ihnen schlichtweg aufgrund von geschlossenen Kitas/Schulen und Homeoffice, die Decke auf den Kopf zu fallen droht? Alles Liebe für diesen Tag Elisabeth

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