Allerdings fühle ich mich manchmal völlig fremd und nicht dazu gehörig. Zuletzt in der vorherigen Woche. Ich war zu einem Projekt-Ende-Abendessen eingeladen. Der Anlass war eigentlich noch gar nicht erreicht und Projektleitung (die ich sehr schätze) in einem Meeting, lt. verschiedenen Quellen aus diesem Grund massiv von der Geschäftsleitung angegangen worden. Dass ein Dienstleisterwechsel immer Minimum 6 bis 12 Monate braucht bis aus eckigen Annäherung wieder runde Prozesse werden, ist eigentlich völlig klar. Gerade dann, wenn völlig verkünstelt eine eierlegende Wollmilchsau für kleines Geld im Lastenheft definiert wurde. Sei's drum. Ich fand mich also letzten Donnerstag in einem schicken Chinesen in Schwabing wieder. Ich hatte im Grunde nur im Ausschreibungsprozess mitgearbeitet und kannte die Hälfte der Gesellschaft nicht. Die Gespräche drehten sich um tolle neue Projekte, tolle Flugreisen, das tolle bevorstehende Event in Berlin, tolle Selbstdarstellungen und noch tolleres Vokabular um diese tollen Geschichten "zu posten". Die gefühlt fünfzigseitige Speisekarte habe ich nur bis dahin gelesen, bis mir das erste Gericht zugesagt hat. Das habe ich dann bestellt, sonst hätte ich nie zu einer Entscheidung gefunden. In solchen Momenten frage ich mich, was ich da, wo ich gerade bin, eigentlich soll. Das veranlasst mich dann meistens dazu, erst ein Mal die Toilette aufzusuchen - um Zeit zu gewinnen. Na ja ein Lottogewinn ist es nicht gerade - einfach eine kurze Pause. O.k....