elisabeth hauner

kunst

Die Haut in der man steckt
30. Juli 2023

Meist kommen mehrere Dinge zusammen um ein Thema näher zu betrachten, mich damit zu beschäftigen und dann hier schreibend anzunähern. Diesmal war es ein Podcast vom B1 “Die blaue Couch” – auf der saß in dieser Folge Sabine Asgodom – im Juni 70 Jahre alt geworden. Der Film “The way we were” mit Barbara Streisand und Robert Redford. Ein Frühstück auf meinem Balkon mit Wolfgang mit einem (leider) geschlossenen Sonnenschirm, der frisch montiert seinem ersten Einsatz entgegenfieberte. Eine Ausstellung in der Villa Stuck zusammen mit M. und einem ausgiebigen Kaffee und Kuchen Ratsch im Innenhofcafe. Und schließlich die Reflektion der letzten Woche.

“Der oder die… kann nicht aus seiner/ihrer Haut”. Diesen Satz habe ich oft gehört und auch schon öfters verwendet. “Er / sie ist halt so…” Das hat P. eine ehemalige Kollegin über meinen (noch) aktuellen Chef mal gesagt. Sie hat es damals aber nicht genervt oder resigniert gesagt, sondern mit einem Ton der eine gewisse Toleranz und ja, auch Mitgefühl mitschwingen ließ. Für ihn organisiere ich gerade den Abschied, weil der neue Chef/Chef ihn noch gar nicht kennt und ich der Meinung bin, dass man nach 33 Jahren in der Firma einen gscheidn Abschied verdient hat. Vor allem, wenn man mit der von ihm an den Tag gelegten Loyalität bis zum Schluss immer das Beste für die Firma herausholen wollte. Das war mit ein Grund warum die ehemalige Kollegin (und auch ich) ihn manchmal auf den Mond hätten schießen wollen. Bei aller Toleranz. Aber nun ja, “So ist er halt”.

Es gibt eher wenig, was mich an anderen Menschen nervt. Der Spaß hört dann auf, wenn man mich mit meinen Bedürfnissen nicht ernst nimmt. Mich nicht damit sein lässt. Meine, für andere vielleicht langweiligen, langsamen und altmodischen Anteile. Und/oder völlig überzogene Forderungen an mich stellt. Das kommt aber interessanterweise inzwischen immer seltener vor. Ich habe mich gefragt, woran das liegen könnte? Ich glaube, es könnte damit zu tun haben, dass ich mich nicht mehr so davon angesprochen fühle. Ich steige einfach nicht mehr so schnell darauf ein. Und ich teile mich mit meinen Bedürfnissen mit. Jemand kann ja Forderungen haben, aber ich muss sie nicht erfüllen. Und ich kann trotzdem da bleiben. Das erinnert mich an einen Satz von Bela (meine Ausbilderin in der Coachingausbildung): “Nur wenn Du die Wahl hast zu gehen, oder zu bleiben und nicht gehen musst, dann bist Du frei in Deiner Entscheidung”. Gelingt mir das immer? Sicherlich nicht. Aber – frei nach einem über 10 Jahre alten Werbespruch “immer öfter”.

Ich habe meinen Blick auf die Dinge. Und genau diesen Blick kann sonst niemand haben, denn sonst würde dieser Mensch auf meinem Platz stehen. Das widerspricht den Naturgesetzten. UND. Es gibt Annäherungen, das sicherlich. Wenn man sich sehr nahe ist. Und sich dabei wohl in seiner Haut fühlt. Und ich kann mal einen Schritt auf die Seite machen, oder nach vorne, oder nach hinten. Dann tun sich neue Welten auf…

 

Ich wünsche Dir einen guten Start in die neue Woche!

 

Musik: Barbara Streisand  “The way we were” Aus dem gleichnamigen Film. Meine Güte was für Bild von einem Mann und was für eine attraktive Frau!

Empfehlung: Heidrun Sandbichler “Nachtgesang” Ausstellung im Museum Villa Stuck. Noch bis 1. Oktober. Unbedingt das kleine Begleitheft (kostenlos) bei der Kasse mitnehmen!

Und hier noch eine Einladung zu Wolfgangs Ausstellung in der Orangerie vom 30. August bis 3. September. Details und Bilder könnt ihr euch hier ansehen http://www.wolfgang-koerfer.de/

newsletter
anmeldung

early bird blog

blog(s) auswählen:
tabIndex = 0 onclick