elisabeth hauner

kunst

Die zwei Seiten der Medaille
30. August 2021

Wenn ich gut drauf bin, dann kann ich sie sehen – beide Seiten der Medaille. Wenn ich schlecht drauf bin sehe ich nur die eine – die „negative“ Seite der Vergänglichkeit. Zum Glück passt das grade mit der Stimmung und mein Blick ist offen für das „sowohl als auch“.

Am Samstag war das Malatelier „himmelsgrün“ zum letzten Mal für eine Atelierzeit geöffnet. Es war „full house“ – dem Anlass angemessen. Ein letztes Mal mit anderen zusammen – natürlich unter Corona-Auflagen – Kreativität, Inspiration und Austausch. Neuneinhalb Jahre, mit Lockdown – Unterbrechung, so schnell vergangen und doch schon so lange her.

Ich kann mich noch gut erinnern, an mein erstes Nachtmalen mit Nachtmahl am Karfreitag kurz nach der Eröffnung. Ich saß in der Nische und wollte unbedingt was österliches auf die Leinwand bringen – hat sowas von nicht funktioniert ?. Viele Kurse später, vor allem durch die „machART“ (ein sehr schönes Format über einen längeren Zeitraum mit den gleichen Teilnehmer*Innen) habe ich begriffen, worum es eigentlich geht. Darum sich einzulassen, loszulassen von Vorstellungen, auszuprobieren, zu spielen und genau das zu machen, was grade dran ist ohne ein Ergebnis erzielen zu müssen. Und hinzuspüren, was dabei passiert. Daraus zu lernen, aber nicht schulisch sondern seelisch. Eine Möglichkeit zu wachsen und Flügel zu bekommen um abzuheben vom Alltag und den dazugehörigen Sorgen und Ängsten. Es geht ums Tun. Etwas das erfüllt und einem die Seele weitet. Ansonsten wird das Leben irgendwann unerträglich in seiner Belanglosigkeit, seiner  Schwere mit der Frage nach dem Sinn darin und der auf dem Fuße folgenden Ernüchterung. Es gibt ihn nicht „DEN“ einen Sinn mit Allgemeingültigkeit. Immer wieder muss mir das begegnen und immer wieder verliere ich diesen Aspekt. Das Leben ist das, was ich draus mache. Es ergibt sich aus dem was mir begegnet und ob ich das als Chance begreife und sie ergreife, oder eben nicht. Dann war DAS gut so. Ich habe in diesen fast zehn Jahren wunderbare Menschen kennen gelernt, habe Freundschaften geschlossen und bin einen wunderbaren Mann begegnet; diese Zeit wird mir immer in guter Erinnerung bleiben. Deshalb auch an dieser Stelle nochmal ein großer Dank an Jenny. Nein meine Liebe, ich übertreibe nicht. Für mich war das „himmelsgrün“ ein großes Geschenk. Ich habe mich wieder daran erinnert, dass kreativ zu sein etwas ist, was mich nährt, was mich zufrieden macht und damit Sinn stiftend ist – für mich. Und ich habe Glück, dass es (unter anderen) für mich weiter geht, mit einem Platz in der neuen Ateliergemeinschaft.

Ja, es stimmt. Das einzig Beständige im Leben ist die Veränderung. Das kann ich mögen oder nicht. Umgehen muss ich auf alle Fälle damit und dann ist es wahrscheinlich schlau die Veränderung als Chance zu sehen. Egal in welcher Stimmung sie mich erwischt – hoffentlich in der „Guten“.

Ich wünsche Dir in diesem Sinne einen „guten“ Start in die neue Woche.

 

Die Collage zeigt spontan ausgewählte Wörter und Bilder aus der Wochenzeitung „Zeit“ vom 19.08. bis zum 25.08.2021

Queen: Find somebody to love

Filmtipp: „Mercury Tribute Concert“ auf ARTE in der Mediathek. Es gibt zwei Teile. Ich hab nur den Teil 2 gesehen. Absolut sehens-und hörenswert!

Achtsamkeitsmeditation: „Das innere Licht stärken“  8 Minuten

 

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