Urlaub ist was wunderbares. Kunst auch. Die Kombination ist großARTIG – auch mit Wintereinbruch in Begleitung von Kälteeinbruch im April. Und vor allem zusammen mit Wolfgang. Zeit für eine Liebeserklärung ?
Wir waren in Wien. Von Donnerstag bis Sonntag nur K+K: Kunst und Kaffeehäuser. Nicht ausschließlich, aber doch überwiegend ?
In Wien kostet ein 3-Tages Nahverkehrsticket € 17,10 und das haben wir bei dem Wetter auch sehr stark genutzt. Mit der U-Bahn und oberirdisch mit der Tram. Unterirdisch ist, dass es bei uns sowas gar nicht gibt. Grade mal ein Tagesticket für € 8,20 – arme München-Touristen. Aber es geht hier ja nicht um München, und schon gar nicht um den MVG – es geht darum, wie man seine Zeit in Wien (auch) verbringen kann. Ich war schon ein paar mal in Wien. Privat und geschäftlich. Zuletzt mit der Firma im Januar 2019 mit Festessen, Falco Musical und Abtanzen in der Hofburg. Ganz GROSSES Kino. Diesmal sehr privat, auch wenn wir uns den IQOS Store in der Kärtner Straße (von außen) angeschaut haben. Kein “Blowing in the wind”, sondern ein “blowing wind” bei gefühlten 4 Grad. Wir waren auch nicht in einem der alteingesessenen Kaffeehäusern mit diesen “raunzenden” Obern – ich weiß gar nicht, ob es die überhaupt noch gibt? Wir waren kurz im “Schwarzen Kamel” nur gerade so lange um festzustellen, dass das nicht unsere Welt ist um dann im Cafe Aida in Rosa, in Sahneschnittchen und Mohnbeugerl mit Kaffeebegleitung einzutauchen. Dort gibt es dafür ältere, hektische Bedienungen die junge Kellnerinnen “herumstauben” und Gäste, die es lohnt aus den Augen- und Ohrenwinkeln wahrzunehmen.
Auf die Augen gab es zusätzlich jeden Tag eine große Portion Kunst. Zum Einstieg die Secession mit dem grandiosen Beethovenfries. Am Freitag Klimt und Schiele im Leopold Museum. Am Samstag das MUMOK (Museum Moderner Kunst) mit verschiedenen Künstlern. Und schließlich am Sonntag die Sahnehaube oder “der Schlag”, wie der Österreicher zu sagen pflegt. Ai Wei Wei in der ALBERTINA modern. Sehr beeindruckend, sehr berührend, SEHR verstörend und aufrüttelnd. Wenn Werke das schaffen, dann ist es aus meiner Sicht hohe Kunst. Es geht dann nicht darum was Schönes zu sehen, sondern die Augen weit aufzumachen und wahr zu nehmen, was in unserer so zivilisierten Welt geschieht. Was wir zulassen. Wo wir weg sehen. Ich vorne weg – Eitelkeit ist nicht immer der Grund, dass ich keine Brille trage. Manchmal dienen die fehlenden Dioptrien der Weichzeichnung. Funktioniert. Leider auch in der anderen Richtung. Mir geht auch das ein oder andere Bezaubernde durch die Lappen. Vielleicht sollte ich wie Ai Wei Wei einfach die Finger zur Hilfe nehmen um den Blick zu schärfen und die Augen zu weiten. Eye wide open. Ai Wei Wei…
Ich wünsche Dir einen guten Start in die neue Woche! Mit offenen Augen ?
Diesmal die Zeitschnipsel aus der Wochenzeitung “Zeit” vom 24. bis zum 30 März 2022
Das Ausstellungsplakat von Ai Wei Wei in der Albertina modern – Sehenswert