elisabeth hauner

kunst

Gehirnforschung und KI
12. Februar 2023

Heute habe ich gar keinen richtigen Plan – macht aber nix. Ich fange jetzt einfach mal an. Schaun ma moi, dann seng ma’s scho. Aber von irgendwo muss ich ja starten… Ah ja, da gibt es etwas. Ich habe von R. einen Link zu einem Jahresauftagskongress bekommen, den Veit Lindau mit dem Titel “zukunftsWERK” im Januar initiiert hat. Er steht kostenlos online zur Verfügung und hält Gespräche mit ein paar mir bekannten und vielen neuen Namen bereit. Begonnen habe ich mit dem Interview mit Gerald Hüther, einem Hirnforscher, der nicht müde wird zu postulieren, dass man bis ins hohe Alter Neues lernen und vor allem die eigenen Denkstrukturen verändern kann. Davon muss er mich tatsächlich nicht mehr überzeugen, das hat bereits Rick Hanson, ein Neuropsychologe aus Kalifornien geschafft, der Ergebnisse seiner Hirnforschung im Zusammenhang mit dem Thema Achtsamkeit in die Welt trägt. Ich war vor etwa 15 Jahren bei einem Vortrag von ihm in der Schweisfurth Stiftung am Nymphenburger Schlosspark. Ich bin immer wieder verblüfft, wie viel Englisch ich verstehe, wenn es um für mich interessante Themen geht. Im beruflichen Kontext fehlen mir oft die Worte, aber das könnte auch noch andere Ursachen haben 😉 Das erinnere ich wahrscheinlich nicht zum ersten Mal…  Deshalb nun zu dem Video mit Gerald Hüther, da ich mir ein zweites Mal zusammen mit Wolfgang in der schönsten Ferienwohnung ever im Allgäu vor einem knisternden Feuer im Ofen angehört habe. Gerald Hüther vermittelt seine Beobachtung, dass vielen Menschen anscheinend die Fähigkeit zum selber denken abhanden gekommen ist. Und dass dieser Umstand eine nicht zu unterschätzende Gefahr in sich birgt. Viele wären durch Corona, den Krieg in der Ukraine, der Inflation, den steigenden Kosten und dem Klimadilemma so verunsichert, dass sie sich eine starke Persönlichkeit wünschen, die alles wieder richtet. Zum Glück gibt es da aktuell (noch) niemanden der sich hier als Retter hervortut. Es braucht seiner Meinung nach Engagement, den Zusammenschluss von Menschen weg von einem Wirtschaftswachstum hin zu einer Intensivierung der Beziehungen und dem Verständnis, dass wir alle soziale Wesen – und vor allem – voneinander abhängig sind. Es wird ein anderes Selbst- und Weltbild mit dem – Zitat “Unbedingten Interesse am Wachstum des Anderen” benötigt. Dazu braucht es Verbundenheit mit sich, mit Allen und Allem. Nur die Fähigkeit rationale und kognitive Leistungen  zu vollbringen um alle Probleme zu lösen, ist nicht dazu angetan uns und die Welt zu retten. Ich kann ihm aus vollem Herzen zustimmen. Ich bin der festen Überzeugung, dass Jeder in seinem Umfeld im Kleinen sehr viel mehr bewirken kann, als man glauben würde. Und es bringt nichts nur darüber zu reden. Kleine Dinge tun und nicht über große Dinge reden, das wäre ein Schritt in die Richtung, die unsere Verschaltungen im Hirn verändern könnten.

Ich kann mir nicht vorstellen, dass Programme, die für uns (Einheits-)Texte schreiben, KI die für uns komplexe Aufgaben übernimmt und uns damit das Denken ein weiteres Stück abnimmt, dazu beiträgt zusätzliche Verschaltungen im Hirn zu bauen. Wir geben Verantwortung ab und werden ein Stück lebensunfähiger. Ich mache das z.B. mit dem Navi – ich verlasse mich bei Strecken, die ich nicht regelmäßig fahre, auf die Stimme aus der App. Allerdings war meine Orientierung noch nie sehr ausgeprägt und ich habe hier nichts abgegeben. Aber ich hätte es vielleicht durch regelmäßiges Üben lernen können und wäre möglicherweise nicht so lange orientierungslos durch mein Leben gelaufen. Aber ich bin trotzdem an einem Punkt im Leben angekommen, der mich mich wieder in einen Zustand der Verbindung gebracht hat. Manchmal braucht es halt auch Umwege um zur “rechten” Zeit am richtigen Ort zu sein. Und ganz ehrlich, wenn ich bei mir in der Firma morgen persönlich für die Erstellung des Forecasts zuständig wäre, würde ich mir liebend gerne Unterstützung von der KI holen. Aber eins ist auch sicher: Texte lasse ich bestimmt nicht von so einem KI Dings schreiben. Vorher ziehe ich a la Gerald Hüther den Stecker und tue etwas, was mir wirklich gut tut – völlig planlos.

 

Ich wünsche Dir einen guten Start in die Woche.

 

Hall & Oates: “You make my dreams come true” Das kann KI sicher nicht 😉

Ein 30×30 Startbild von mir (hatte ich vor einigen Wochen geteilt), und dem Ergebnis nachdem vier meiner Atelierkolleg*Innen ihre Spuren hinterlassen hatten.

Wer sich für die Interviews zum zukunftsWERK interessiert, kann diese auf dem nachfolgenden Link ansehen homodea

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