elisabeth hauner

kunst

Hautsache
14. Februar 2022

Puh, waren wir aktiv dieses Wochenende. Am Freitag hat Wolfgang für ein befreundetes Paar und mich gekocht. Am Samstag waren wir im Haus der Kunst in der Ausstellung von Heidi Bucher “Metamorphosen” und am Sonntag haben wir den Stand der “Umbaustelle” bei einem meiner beiden Neffen gecheckt. Wow, die sind so fleißig und haben schon so viel geschafft in diesen 6 Wochen. Bis Ende April bekommen die das mit der Unterstützung ihrer vielen Helfer sicherlich hin und können einziehen in ihr neues Nest.

Die Ausstellung im Haus der Kunst war beeindruckend. Ich bin immer wieder begeistert, auf welche Ideen Menschen kommen. Heidi Bucher war eine 1926 in der Schweiz geborene Frau aus “gutbürgerlichem” Hause. Ihre Basis bildete eine Ausbildung (da hieß es noch Lehre – bei mir auch noch) zur Damenschneiderin. Es sind auch ein paar kleine Fundstücke zu diesem Thema in einem Schaukasten zu sehen. Das Werk, das hier fast 20 Jahre nach ihrem Tod ausgestellt wird ist wirklich bemerkenswert. Sie hat die Oberflächen von Räumen mit  flüssigem Kautschuk bestrichen und nach der Trocknung wieder abgezogen. Wie eine Haut. Eine Arbeit, die vollen körperlichen Einsatz erfordert hat, wie in verschiedenen Videos zu sehen ist. Anschließend hat sie sich eingehüllt in die Latexbahnen, wie in einez zweite Haut. Begonnen hat sie mit ihrem 4-stöckigem Elternhaus. Die Hintergrundbeschreibungen sind interessant und wir haben uns die Frage gestellt, ob sie zu der Zeit möglicherweise für ein bisschen verrückt gehalten wurde. Ich kann ihren Ansatz total nachvollziehen. Eine ganz andere Art sich mit der eigenen Geschichte auseinander zu setzen. Sich dem auszusetzen, was so ein Raum über die Jahrzehnte speichert. Sehr interessanter Aspekt. Kunst ist immer autobiographisch, ob man will oder nicht. Jeder setzt sich anders mit seiner Geschichte auseinander, das schließt auch die Möglichkeit sich nicht damit zu beschäftigen ein. Ich bin der festen Überzeugung, dass es sehr heilsam sein kann, seinen Wurzeln in die Vergangenheit zu folgen. Glaubenssätze zu enthüllen und zu realisieren, dass sie den Glauben nicht mehr wert sind. Dass sie nicht mehr so viel mit dem Menschen zu tun haben, der ich heute bin. Entwicklung nachzuvollziehen, verzeihen, sich bedanken und anerkennen, dass eben niemand aus seiner Haut heraus kann. Aber man kann sie dehnen und weiten und so das eigene Leben verändern und damit auch die Welt um sich herum. Das kann dann unter die Haut gehen.

Ich wünsche Dir einen guten Start in die neue Woche! Genieß die Sonne auf der Haut. 

 

Die Collage zeigt spontan ausgewählte Wörter und Bilder aus der Wochenzeitung “Zeit” vom 03.02. bis zum 09.02.22

Birdy Skinny love

 

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