Ich war am Sonntag im Stadtmuseum. Hab mir zum einen den Teil “Typisch München” angeschaut. Es war interessant zu erfahren, dass 1966, als klar war, dass die Olympiade in München stattfinden würde ein ganzer Schwung Hilfskräfte aus dem damaligen Jugoslawien nach München kam. Einem Filmausschnitt kann man entnehmen, wie Menschenmassen am Münchner Hauptbahnhof ankommen. Ansonsten wäre es wohl nichts geworden mit der erforderlichen Infrastruktur und den benötigten Stadien. Bei den Spielen war ich 7 Jahre alt und kann mich nicht erinnern irgend etwas davon mitbekommen zu haben. Tja, da war ich einfach zu jung und meine Eltern hatten für Sport nicht viel übrig. Außer Fußball. Natürlich. Mein Vater war – ein 60er Fan.
Der Hauptgrund, warum ich zum St.-Jakobs-Platz geradelt bin, war die Ausstellung: “Nachts. Clubkultur in München”. Ich war wirklich bass erstaunt, was ich alles verpasst habe! Vorne weg das “Atomic Cafe”. Muß wohl eine Institution gewesen sein, die 2015 schließen musste, weil die Miete nicht mehr bezahlbar war. Von den vorgestellten Clubs kenne ich noch das “Feierwerk” – das ist direkt bei mir ums Eck. Zu einem Konzert habe ich es trotz der Nähe bisher nicht geschaftt, vielleicht klappt das ja nochmal. Im “Cord” war ich mal mit A. einer zu der Zeit sehr guten Freundin. Das muss mindestens 10 Jahre her sein. An dem Abend spielten “Ginger Redcliff”, Keyboard und Bass. Die gefielen mir und so hab ich direkt die CD gekauft. Ansonsten habe ich leider nie wieder was von ihnen gehört. Das war wohl meine einzige Club Erfahrung. Ansonsten war ich noch im P1 (oder war das im Parkcafe?), aber da war die ganze Bude von der Firma gebucht. Der Anlass war die erfolgreiche Einführung von SAP R3. Ich glaub das gilt nicht wirklich ? Ein paar der wesentlichen Clubbetreiber erzählen in Endlosschleife, wie sie dazu gekommen sind und wie wichtig diese Szene für die jungen Leute ist um sich auzuprobieren und dem Alltag zu entfliehen. Ich habe mich anscheinend in einem Paralleluniversum bewegt. Ich erinnere mich, dass ich im Freizeitheim am Biederstein zu “Sunny” von Boney M. Bump getanzt und an Sonntag Nachmittagen in der Trautenwolfstrasse in einer Disco war – in Gatsbyhosen (beige – Cord – ?). Und im Pfarrsaal von St. Ursula bei den “Ursulaparties” regelmässig als erste die Tanzfläche eingenommen habe. Wahrscheinlich, weil ich schon um 21 Uhr wieder nach Hause musste. Da ging es erst richtig los. Später war ich ein paar mal im “far out” in der Falkenstrasse und in der Orange Disco in Schwabing. Wahrscheinlich war ich auch für die Clubszene damals einfach zu jung. Aber vielleicht auch einfach zu brav. Für Nachteulen ist die Ausstellung sicherlich sehr sehenswert und für early-birds wie mich war es spannend zu sehen und zu hören, wie die so ticken.
Ich wünsche Dir einen guten Start in die neue Woche!
Die Collage zeigt spontan ausgewählte Wörter und Bilder aus der Wochenzeitung “Zeit” vom 12.08. bis zum 18.08.2021
Heute gibts 2 x Musik zum Start in den Tag:
Ginger Redcliff: Timemaker
Boney M: Sunny