elisabeth hauner

kunst

Intuition
19. Juli 2021

In der aktuellen Zeit endet ein Bericht zum Thema “Die Macht des Bauchgefühls” mit einem, Albert Einstein zugeordnetem, Zitat: “Der intuitive Geist ist ein heiliges Geschenk, und der rationale Verstand ein treuer Diener. Wir haben eine Gesellschaft erschaffen, die den Diener ehrt und das Geschenk vergessen hat.”

Ich habe den über 2 Seiten ausgeführten, kritischen Text zweimal gelesen. Einmal für mich allein und einmal laut vorgelesen – wodurch sich ein sehr intensives Gespräch entwickelt hat. Ich bin kein Zahlenmensch, in Sachen Intuition ging und geht es darum meinem spontanen Gefühl zu vertrauen und den Mut zu haben damit “zu gehen”. Fakten spielen schon auch eine Rolle, aber eine untergeordnete. Die Intuition ist eine sehr leise Stimme, die ich leicht überhören kann. Manchmal nur die Andeutung von einem Zeigefinger, der sich heben will und den ich nicht wirklich ernst nehme. Wo ich mir und meiner Erfahrung nicht “vertraue”. Und ganz oft bedeutet sie zu hören, unangenehme Entscheidungen treffen zu müssen. Oder noch eine Runde in einem Gespräch zu drehen. Mich zu zumuten mit einer inneren Haltung, die nicht dem Mainstream entspricht und damit der unterschwellige Angst ins Gesicht zu sehen, dass mich Andere dafür bewerten.

Aus dem Bericht hat sich für mich als Essenz herauskristallisiert, daß Intuition über die Jahre erworbenes, transformiertes Wissen ist. Dies erlaubt den Schluß, dass man in Bereichen in denen man ein Experte/Expertin ist auch verstärkt auf seine Intuition vertrauen kann. Als ein solcher gilt man dem Artikel nach, wenn man mindestens 10.000 Stunden Erfahrungen zu einem Thema gesammelt hat. Das mit den 10.000 Stunden habe ich schon mal gehört/gelesen. Im Zusammenhang mit Meditation. Demnach bräuchte es bei 30 Minuten täglich immerhin 54,79 Jahre um auf diesem Gebiet eine Expertise ausweisen zu können. Sicherlich kämen da noch ein paar Retreats und wöchentliche Kurse dazu, die eine Reduzierung auf vielleicht 50 Jahre ermöglichen würden. Das könnte knapp werden ? Mit Yoga hingegen könnte das noch klappen. Da bin ich immerhin seit 20 Jahren unterwegs. Im Bereich meiner Arbeit habe ich eine fundierte Expertise , da ich diesen Job nun bereits seit 29 Jahren mache. Ich habe 60.000 Stunden berechnet. Saprament! Das ist aber gar nichts, wenn ich mir überlege, viele Stunden ich schon lebe. 490.000 Stunden! Da bin ich eine echte Koryphäe – so hab ich das noch nie gesehen ?

Spaß bei Seite ich glaube, dass es gut ist auf die Intuition zu hören UND dabei den Verstand zu nutzen. Ein Satz in dem Artikel hat mich auch noch aufhorchen lassen. Die Aussage, dass wir uns von einer “Leistungsgesellschaft” in eine “Absicherungsgesellschaft” entwickeln. Wenn es dann so kommt, dass irgendwann keiner mehr Verantwortung für irgendwas übernehmen will, sondern Algorithmen uns das abnehmen, dann würde ich mir wünschen, dass dem heiligen Geschenk keiner ins Maul schaut, sondern es annimmt und sich jeder seines gesunden Menschenverstandes bedient.

Ich wünsche Dir einen guten Start in diese neue Woche ?

 

Meditation: Den Körper wahrnehmen – 8 Minuten

Die Collage zeigt spontan ausgewählte Wörter und Bilder aus der Wochenzeitung “Zeit” vom 08.07. bis zum 14.07.2021

 

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