elisabeth hauner

kunst

Musik, die Gänsehaut hervorruft
29. November 2021

Der erste Advent – auch schon wieder vorbei. Ich habe gestern zum Frühstück die erste der vier orangenen Kerzen angezündet – sie leuchtet ganz wunderschön zwischen den getrockneten, lila Hortensien. Ich hab mir wieder nur Kerzen auf meinen weiß gestrichenem, aus Weiden gebundenen Kranz stecken lassen und den Rest selbst geschmückt. Advent braucht Adventskranz – ohne geht nicht.

Und es geht auch nicht ohne Musik. Ich kann mich erinnern, dass ich Lieder, die mir gut gefallen haben in Dauerschleife so lange gehört habe, bis ich völlig durchtränkt war von der Melodie und dem Text. Ich habe in meinem Wohnzimmer schon viel getanzt, weil es Lieder gibt die mich nicht still sitzen lassen, sondern einen Ausdruck brauchen. Ausdruck der Freude, der Wut, der Hilflosikeit oder anderer Emotionen. Es gibt Lieder, bei denen ich bei den ersten Takten schon eine Gänsehaut bekomme. Weil Erlebnisse damit verbunden sind.

Dazu gehört sicherlich “Rolling in the deep” von Adele. Mit diesem Lied haben wir 2012 beim Abschluß der Coaching Ausbildung die ca. 100 Gästen vom ofiziellen Teil verabschiedet. Und wir haben sie mit diesen Takten wenige Stunden später zur Party auf einem Schiff am Starnberger See wieder begrüßt. Die 5 Jahre der Ausbildung war eine sehr intensive Zeit in meinem Leben. Ich habe alle Gefühle rauf und runter mehrfach bei jedem Modul “durchgemacht”. War, wie die anderen auch “durchgewalkt”. Auf die Frage,  wie es einem denn so geht, haben wir geantwortet: “Man heult sich so durch”. Ich stehe eigentlich nicht auf größere Gruppen (alles über 4 ist für mich eine größere Gruppe). In der Ausbildung waren wir 32 Teilnehmer, über 5 Jahre – nur 2 haben nach den ersten 3 Jahren aufgehört.

Im Winter nach dem Abschluß habe ich 5 Wochen Urlaub gemacht. Das erste Mal in meinem Arbeitsleben, dass ich so lange frei genommen hatte. Ich war 4 Wochen auf Sri Lanka. Eine Woche Rundreise mit einem Guide und dann 3 Wochen Ayurvedakur in Welligama ganz im Süden. Ich kam völlig erholt und entspannt zurück und hatte noch eine ganze Woche um wieder anzukommen im “Schneller, Höher, Weiter”. Und so hat diese Entspannung fast zwei Jahre angehalten. Immer wieder habe ich überlegt, was ich denn nun machen könnte mit meiner Ausbildung. Es ist viel eingeflossen in meine Arbeit im Team und sie hat einen großen Anteil daran, wie ich heute im Leben stehe. Nachdem ich keine Idee hatte, was ich weiter (in dieser Richtung) machen wollte habe mich erst mal aufs Kissen bzw. auf meinen Meditationshocker gesetzt. Ziel war, dass sich all das was in der Zeit aufgewirbelt worden war setzen konnte. Wie in einer “Schneekugel”. Achtsamkeit. Ein Begriff, der heute so omnipräsent ist, dass ich ihn fast schon nicht mehr verwenden mag. Achtsam sein hilft mir aber, mitzubekommen, was sich bei mir gerade tut und das zu teilen. So werde ich dabei bleiben, weil es mir eine gute Gewohnheit geworden ist, die mich unterstützt. Nicht nur auf dem Medihocker, sondern im Alltag.

Manchmal sind es Sätze, die mir jemand sagt, die etwas in Gang bringen. Es kommt vor, dass ich diese schon zum xten Mal höre, aber dann macht es “klick” und ein Puzzleteilchen fügt sich ins Bild. Weil ich an einem anderen Punkt im Leben stehe. Diesmal war es eine Gefühlserinnerung durch den aktuellen Konzertmitschnitt von Adele. “Rolling in the deep”. Ich habe das Lied in den letzten 10 Jahren oft gehört, aber es brauchte den “Live-Charakter” um die Gänsehaut zu erzeugen und die damit verbundenen Gefühle an die Oberfläche zu befördern und nicht nur mit dem Verstand zu verstehen. Zwischen den Liedern wurde in mehreren Abschnitten ein Interview eingeblendet, das Oprah Winfrey mit Adele führte. Ich habe mich gefreut mal etwas von ihr zu erfahren. Eine Frau, die Höhen und Tiefen ihres Lebens in Liedern bearbeitet. Nichts besonderes, das machen andere auch. Ihre Geschichte ist nicht außergewöhnlich – es gibt einige Menschen die einen Alkoholiker/Alkoholikeren als Elternteil  haben/hatten und sich dann einen entsprechenden Partner*In “suchen” um das Thema zu bearbeiten, sich trennen, weiter an sich arbeiten. Wahrscheinlich nennt man das einfach Leben.

Ihre Musik und ihre Stimme berühren mich immer wieder. Mehr ist es nicht, aber auch nicht weniger.

 

Ich wünsche Dir einen guten Start in diese Woche ❄️

Die Collage zeigt spontan ausgewählte Wörter und Bilder aus der Wochenzeitung “Zeit” vom 18.11. bis zum 24.11.

Musik von Adele aus dem neuen Album: Easy on me (Das Konzert findet ihr bei Interesse in der ARD Mediathek).

Meditation: Leg ein Lieblingslied auf und tanze in die neue Woche.

Noch eine Info für alle Interessierten: Auf der Website im Bereich “early bird” gibe es unter “Download” die Möglichkeit alle Meditationen, Atemübungen und Geschichten, die bisher in den Beiträgen beigefügt waren, als Download (kostenlos) herunterzuladen.

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