elisabeth hauner

kunst

Santeln ist auch eine Kunst
15. März 2021

Eigentlich bin ein Frühaufsteher – pardon – eine Frühaufsteherin. Gendersprache hört sich für mich nach wie vor ein bisschen gespreizt an. Wahrscheinlich ist es einfach ungewohnt die Worte im weiblichen Sinn zu benutzen. Fast ein bisschen zickig. Aber vielleicht braucht auch die Zicke in mir einen Platz auf der Bühne. Was wollte ich eigentlich sagen? Dass ich heute gerne länger liegen geblieben wäre. Bin ich auch – ein Viertelstündchen ?

Die letzte Woche war anstrengend – im Büro ist gerade sehr viel zu tun. Wobei, es ist ja immer viel zu tun. Am Samstag bin ich mit „fast schon Panikgefühlen“ aufgewacht und habe an all das gedacht, was ich letzte Woche NICHT geschafft habe. Dabei habe ich ein paar wesentliche Teilschritte erfolgreich abgeschlossen. Ich frage mich, warum ich nach wie vor unregelmäßig in dieser Stressfalle lande. Mein ehemaliger Chef hat bei einem Gespräch darüber, dass es oft einfach zu viel ist gemeint: „Elisabeth, Du willst es immer noch gut machen, oder?“ Ja klar! Wollte ich. Will ich bis zu einem bestimmten Grad immer noch. Aber inzwischen wird mir immer öfters klar, dass das gar nicht gehen kann. Nicht mal annähernd, auch wenn ich jeden Tag 10 Stunden arbeiten würde. Und mich abends noch zu bestimmten beruflichen Themen schlau machen würde. Mache ich aber nicht, weil mich das total aus der Balance bringt. Leider ist das nach wie vor nicht selbstverständlich für mich. Das „schlechte Gewissen“ meldet sich. Hab ich wirklich genug gemacht? Hätte ich den Ratsch mit einem Kollegen nicht vielleicht kürzer halten müssen? Wobei es im homeoffice eh kaum „Kaffeeküchengespräche“ gibt. Der persönliche Austausch, der so wichtig ist für das Miteinander leidet, sowieso enorm. Wir sind alle so effizient, dass wir aufpassen müssen nicht komplett zu „Arbeitstieren“ zu mutieren und das als völlig normal zu betrachten. Es geht auch hier wieder mal darum die Mitte und eine Balance in der Priorisierung und Gewichtung der verschiedenen Themen zu finden. Und die Erinnerung an den Satz: „Es ist nie fertig.“ Janosch bricht zu seinem 90ten Geburtstag auch eine Lanze fürs nichts tun. Die Frage: „Fällt es Wondrak denn schwer, gar nichts zu tun?“ Antwortet er: „Ja, das ist nicht leicht. Man muss das Nichtstun ein ganzes Leben lange üben“.

Das Gleichgewicht haben wir an diesem Wochenende definitiv wieder hergestellt ☺️ Mit dem Radl unterwegs. Erst mal zum Schachinger und „Kunstwerkzeug“ einkaufen. Dann zum Haus der Kunst um endlich mal wieder live und in Farbe Kunst zu gucken. Ja! Es stimmt – Kunst macht glücklich! Nochmal Glück getankt bei einem spontanen Abendessen mit Freunden, weil man das jetzt wieder darf. Da nun auch ein Paar, das nicht zusammen lebt, als EIN Haushalt gilt. Und dann am Sonntag bei Regen, Schnee und Graupelschauer einen Santlertag einlegen und das so richtig zu genießen. Ausschlafen (ja geht – also ich übe mich darin?), gemütlich Frühstücken, Musik, ratschen, im Hier und Jetzt sein… So ein Wochenende wäre möglicherweise nicht ganz so wertvoll, wenn davor nicht eine anstrengende Woche gelegen hätte. Obwohl –  ich weiß von ehemaligen Kolleg*Innen, dass das auch ohne sehr gut funktioniert. Und dann ist es immer noch die Frage mit wem man es verbringt ?

Diese Woche ist wieder „gut gefüllt“ mit Terminen, Teamsmeetings und Aufgaben die zu erledigen sind. Und dazu wird es noch eine kurze Woche, weil ich zum einen am Donnerstag Nachmittag wieder eine IFS (InnerFamilySystem) Stunde habe und am Freitag bereits mittags meinen Laptop runter fahren werde. Also Obacht geben! Nur Dringend und Wichtig kommt auf den Wochenplan. Stress werde ich nicht annehmen, den werde ich abblitzen lassen, wie einen ungewollten Verehrer. Dazu werde ich die 3 Minuten Atempause immer wieder zwischendrin einlegen. Am Freitag Nachmittag beginnt nämlich die Grundausbildung in Malerei in der Akadamie Kolbermoor – sofern der Inzidenzwert mitspielt.  Ich habe via Internet für zwei Nächte ein Zimmer in Bad Aibling gebucht, weil die Übernachtungsmöglichkeiten in der Akadamie leider schon komplett vergeben waren. Habe eine Reservierungsbestätigung bekommen und rufe sicherheitshalber nochmal an. Geht das wirklich? Ist das eine Geschäftsreise? Oder wie war das nochmal? Bin gespannt und auch ein bisschen aufgeregt.

Ich wünsche Dir einen guten Start in diese neue Woche.

 

Eine kurze Meditation – die geht eigentlich immer: Die 3 Minuten Atempause

Die Collage zeigt spontan ausgewählte Wörter und Bilder aus der Wochenzeitung „Zeit“ vom 04.03. bis 10.03.2021

AnnenMayKantereit interpretiert  hier zusammen mit Wolfgang Niedecken „Forever Young“ . Das wünsche ich mir für meine Einstellung. Im Geist jung bleiben. Mit blitzenden Augen. Wach.

 

 

 

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